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Kino mit Gast: Rechtsfindung aus „Furcht und Elend des III. Reiches“ (1938) von Bertolt Brecht
11. Februar | 11:00
€7Augsburger Regisseur Johannes Hör zu Gast
Das Skript von „Rechtsfindung“ basiert auf einer Szene aus „Furcht und Elend des III. Reiches“ (1938) von Bertolt Brecht ((c) Suhrkamp Verlag / Bertolt-Brecht-Erben):
Ein zerschundener Kriegsveteran wird beim Arbeiten grundlos verprügelt.
Ein Augsburger Richter bequemt sich dann kurz vor dem Prozess sich das ganze anzusehen. Der Tathergang ist ja eigentlich klar.
Zuversichtlich holt er sich Rat und geht den Fall durch. Aber: Das ganze wird zur Chefsache.
Uniformierte sagen ihm, wer es nicht gewesen sein darf. Immer sind es andere. Mit jedem Rat wird es schlimmer.
Der Höhepunkt ist der Krieg, der ihn auf seinem Schreibtisch endlich heimsucht. Plötzlich ist er da, mit all den Opfern,
die er gnadenlos fordert. Dem Richter dämmert: Sein eigenes Leben steht auf dem Spiel und seine Familie
haben sie ihm vermutlich schon genommen.
Das Stück Brechts besteht aus den Dialogen, die der Amtsrichter Goll direkt vor der Verhandlung mit involvierten Polizisten, Staatsanwälten und Freunden führt.
Die Umsetzung orientiert sich nahe am Originalstück Brechts und findet im historischen Augsburg statt.
Die Dramaturgie wird verstärkt, indem die „eigentlichen“ Protagonisten – die an der Tat beteiligten Personen – zu Wort kommen.
Sie erhalten jedoch weder Dialog noch chronologische Handlungen. Damit ergibt sich ein zweiter Schauplatz,
der sich immer wieder als Schlaglicht in die Konversationen legt.
Foto: AdobeStock / fabioderby
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